Die moderne Zeit bringt es mit sich, dass der Mensch von heute bestrebt ist, alles optimieren zu wollen. Ob es sich dabei um Geldanlagen handelt oder um die Position der eigenen Website in der Suchmaschine, ob Sport oder berufliche Karriere, stets ist nur der oberste Rang das Ziel. Nur selten hört man vom dem Vorsatz: „Ich möchte gerne zweiter sein“.
Auch im Kontext der Gesundheit scheint sich ein Trend zur Optimierung des Menschen abzuzeichnen. Sicherlich wird man darüber nicht lange streiten müssen, dass es offenbar ein Fortschritt ist, dass sich immer weniger Menschen in Westeuropa eine Nikotinabhängigkeit gönnen und Sport war schon immer ein guter Ansatz, die eigene Freizeit zu gestalten, doch für immer mehr Menschen ist die Angst vor einem ungesunden Leben mittlerweile bereits zu einem Phantom geworden, das den Alltag bestimmt und dem Grundgedanken der Gesundheit entgegen steht. Jeder Überfluss ist schädlich und auch zu viel Gesundheit macht krank.
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Als Kontrast zur Idee „vollkommen gesund“ zu sein, soll sich diese Website damit befassen, wie man „ziemlich gesund“ wird oder bleibt. Denn ein bisschen Krankheit ist im Lebenskonzept des Menschen durchaus von der Natur gewollt. Das Immunsystem eines jeden Lebewesens kann sich nur dann gut entfalten, wenn es auch gefordert wird. Nicht zufällig wird dem Menschen die Zufuhr von Impfstoffen emfohlen, die dem Immunsystem dabei helfen, sich mit Krankheitserregern auseinander zu setzen und diese kennen zu lernen. Wer in einem sterilen Umfeld lebt, wird negativen Einflüssen von Außen kaum gewachsen sein. Nicht zufällig ist die Zahl der von Allergien betroffenen Menschen in den Großstädte viel stärker ausgeprägt als auf dem Lande. Wer mit Pollenflug aufgewachsen ist, hat gute Chancen auch dauerhaft damit leben zu können.
Wir brauchen nicht darüber zu diskutieren, dass man niemanden eine schwere Krankheit wünschen sollte. Aber was ist ab und zu gegen eine kleine Erkältungsauszeit einzuwenden? Ein paar Tage der Ruhe im Bett sind in den hektischen Zeiten heutiger Tage manchmal kein so schlechter Rat, selbst dann wenn man gar nicht so schwer erkrankt sein sollte. Man kann sich dann mit ein paar guten Büchern und entspannender Musik trösten und manchmal versetzt die Fieberkurve den Erkankten in die Lage, die gelesene Geschichte in bunten Bildern weiter zu träumen und die oftmals fast schon verkümmerte Fantasie des Betroffenen neu zu entfalten.
Auch von der Idee der gesunden Ernährung sollte man sich nicht krank machen lassen. Viele vermeintliche Experten behaupten den Tagesplan zur optimalen Ernährung zu kennen, nur leider geht jede dieser Empfehlungen ihren eigenen Weg. Wer es gelernt hat seinem eigenen Körper und der Seele zuzuhören, der wird unschwer feststellen, dass etwas gesunde Bewegung noch immer gut getan hat und dass ein bunter Salat vielleicht doch besser schmeckt als eine weitere Tafel Schokolade. Gesundes Leben ist kein Geheimnis, es beantwortet sich praktisch von selbst. Über kurz oder lang mag der Mensch von morgen vielleicht zum Vegetarier werden. Der Konsum von Fleisch mag vielleicht eine Gewohnheit sein, mit der viele Menschen der heutigen Generation noch nicht völlig brechen möchten, aber will sich die Menschheit wirklich dauerhaft dem Vorwurf ausgesetzt sehen, dass sie die Mitbewohner ihres Planeten verspeist? Auch hier ist es nicht erforderlich, dass wir uns zwingen unserer Lebensweise von heute auf morgen zu ändern. Aber gelegentlich ein zusätzlicher Gemüsetag kann auch eine interessante Abwechslung auf der Speisekarte sein.
Sport zu treiben ist meistens auch ziemlich gesund. Wenn man es nicht übertreibt. Schon so mancher Leistungssportler war in seiner Lebensmitte körperlich schon recht zerschlissen und regelmäßige Knochenbrüche und die Einnahme legaler und illegaler Substanzen zur Leistungssteigerung leisten nicht unbedingt einen positiven Betrag, ziemlich gesund zu bleiben.