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gemäßigte Gesundheitstipps

Kränkelt unser Gesundheitssystem?

Verschleppte Krankheiten statt Prävention?

Gesundheit ist das höchste Gut, des Menschen. Diesen Ausspruch hört man meist von jenen, die eine Krankheit durchmachen oder überstanden haben. Nun muss man nicht immer warten, bis man krank ist, um einen Arzt aufzusuchen. Dann bräuchte es kein Vorsorgeprogramm zu geben. Mit Prävention und Vorsorge lässt sich oft eine schlimmere Erkrankung vermeiden oder zumindest frühzeitig entdecken und adäquat behandeln. Doch ist die medizinische Versorgung in allen deutschen Regionen überhaupt noch ausreichend abgedeckt? Viele Arztpraxen in ländlichen Regionen sind hoffnungslos überfüllt, die Ärzte eigentlich längst in einem Alter, wo sie sich getrost zur Ruhe setzen könnten. Doch es lässt sich einfach kein Nachfolger finden. Keine Frage, dass man sich den Gang zum Arzt zweimal überlegt, sofern sich das Zipperlein möglicherweise selbst kurieren lässt, wenn alternativ überfüllte Wartezimmer und stundenlanges Warten bevorstehen würden. Viele Krankheiten werden deshalb verschleppt und nehmen eine längere Genesungszeit in Anspruch, als dies sonst der Fall wäre. Oder sie gehen sogar in eine chronische Erkrankung über.

Unterschiede in der Ärztedichte zwischen Land und Stadt

In den meisten Städten mag die Versorgung mit Haus- und Fachärzten durchaus abgedeckt sein. In zahlreichen ländlichen Regionen müssen oft kilometerlange Fahrwege in Kauf genommen werden. Natürlich haben die Ärzte dann entsprechend wenig Zeit für ihre Patienten. Denn für sie stehen neben der Bewältigung des Praxisansturms noch eine Menge bürokratische Aufgaben an. Zudem schreiben Kassen neuerdings vor, welche Medikamente bezahlt werden und welche nicht. Der Arzt muss sich nicht nur in seinem medizinischen Fachwissen weiterbilden. Es kommen immer neue Regeln und Normen hinzu, an die er sich halten muss, damit seine Praxis wirtschaftlich bleibt. Da ist es nicht verwunderlich, dass viele Orte mit besonderen Vorzügen und Geschenken werben müssen, um ihre ärztliche Versorgung wieder abzudecken. Der Arztberuf wird immer stressiger. Nicht mehr der Patient steht im Vordergrund, die ärztliche Versorgung mus sich mit den finanziellen Interessen decken, die Kassen und Institutionen vorschreiben.

Schweiz als Vorbild?

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© Andrea Damm / PIXELIO
Sorge um das Gesundheitssystem und die medizinische Betreuung treibt viele Länder um, wobei Kosten selbstverständlich immer eine Rolle spielen. Trotzdem gehen immer wieder gut ausgebildete deutsche Ärzte in ein anderes Land, um dort anscheinend relaxter zu arbeiten. Meist ist das Einkommen in Ländern wie der Schweiz auch höher, als das in Deutschland. Die Schweiz mag vielleicht auch kein optimales Gesundheitssystem haben, dennoch scheinen die Arbeitsbedingungen dort besser. Ansonsten würden wohl weitaus weniger deutsche Ärzte von der Praxisvermittlung in der Schweiz Gebrauch machen. Es werden sogar Geschäftsmodelle angeboten, bei denen den Ärzten Bürokratie und finanzieller Aufwand abgenommen werden. Die Hausärzte in der Schweiz sehen zudem eine umfassende Betreuung der ganzen Familie als ihre Aufgabe an. Zeit spielt dort wohl weniger eine Rolle, denn die nimmt man sich als Hausarzt für seine Patienten. Viele Arztpraxen besitzen eine eigene Homepage, auf der sie umfassend über ihre Leistungen informieren, um sich von anderen Ärzten abzuheben. Vorsorge ist auch für die Schweizer ein Thema und wird hoch geschätzt.

Der gute alte Hausarzt

Der Hausarzt als Vertrauter der Familie. So kennen das vielleicht unsere Großeltern noch. Auf dem Land war es sicher auch bei uns üblich, dass der Arzt die ganze Familie persönlich kannte. Ein Hausarzt sollte eigentlich als Erster in der Lage sein, zu erkennen, wenn etwas mit seinem Patienten nicht stimmt. Erst recht, wenn dieser sich vielleicht nicht traut, das Problem anzusprechen. Das wäre die beste Form von Früherkennung. Dazu müssten dem Arzt allerdings mehr als wenige Minuten im Quartal bleiben, um mit dem Patienten sprechen zu können. Wie soll ein gutes Arzt-Patienten-Verhältnis aufgebaut werden, wenn kaum Zeit für das Notwendigste bleibt. Wirkt der Arzt gehetzt oder müde, ist die Hemmschwelle eine zusätzliche Frage zu stellen umso höher. Im Einzelfall könnte gerade diese Individualität und Zuwendung Leben retten.

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