Zugegeben, es bietet sich immer an, sich zunächst nach einem Rat des Experten zu richten. Insbesondere im Zusammenhang mit der bewussten Ernährung braucht man nach gutgemeinten Ratschlägen von vermeintlichen Ernährungs-Profis nicht lange zu suchen. Doch wenn man die Ansichten der Experten einmal miteinander vergleicht, dann wird man auch dort alles andere als Einigkeit feststellen. Die Empfehlung des einen Fachernährers kann dabei durchaus die kulinarische Sünde des anderen bedeuten und wer viel Literatur zur gesunden Ernährung gelesen hat, dem ist vielleicht die Lust auf Nahrungszufuhr schon gänzlich vergangen.
© Macrodepecher / PIXELIODas Sprichwort lautet: „Eine Katze nimmt keine Nahrung zu sich, die ihr nicht gut tut“. Nun, auch Katzen sind nicht vollkommen und insbesondere die all zu gemütliche Hauskatze, die es nicht mehr nötig hat, sich all zu sehr auf ihre Instinkte zu verlassen, nimmt all zu gerne eine Leckerei zu sich, die sich ihre Körperfülle vielleicht schon nicht mehr wünscht. Ähnlich verhält sich das beim Menschen: So wie der Körper deutliche Signale darüber gibt, wann er hungrig ist, weiß er auch, welche Ernährung gerade benötigt wird. Man muss nur manchmal etwas genauer zuhören, damit als die Antwort nicht ausschließlich auf Gummibärchen und Schokolade zu hören sein wird. Denn manchmal ist die Frage, ob man alles haben kann, was man habe möchte einfacher beantwortet als die Frage, was man denn wirklich will. Wir leben teilweise in einer Scheinwelt, die von den Medien, der Werbung und der Meinung unserer Mitmenschen beeinflusst wird und so kann die Suche nach unseren wahren Bedürfnissen manchmal zu einem weiten Weg werden.
Wer sich viel körperliche Bewegung gönnt, benötigt auch eine ordentliche Portion an Kalorien und nicht immer sollt ein saftiges Stück Fleisch zum kulinarischen Verbot erklärt werden. (Das geschlachtete Tier mag dies natürlich vielleicht anders sehen). Das eigene Leben sollte nicht aus einer Sammlung von Diäten bestehen und wer meint, eine Diät nötig zu haben, der mag vielleicht einmal über die persönlichen Lebensgewohnheiten und die regelmäßige körperliche Ertüchtigung nachdenken, die einen solchen Bedarf vielleicht erst herbei führt.
Nahrungsergänzungsmittel werden unter den vermeintlichen Experten kontrovers diskutiert. Wenn man sich den Tagesbedarf der Vitamine ansieht, der von der Europäischen Union veröffentlicht wird, dann wird man als Antwort dazu neigen, entweder täglich 10 Zitronen zu lutschen oder jämmerlich an Skorbut zu erkranken. Denn rein rechnerisch wird man diese Richtwerte mit den Vitaminen der natürlichen Nahrung kaum erreichen. Und doch sind wir alle in Westeuropa doch vergleichsweise gesund. Mittlerweile gibt es schon Ernährungsexperten, die davon ausgehen, die Einnahme von Vitamintabletten könnte die Lebenserwartung senken, während andere Ernährungsprofis sich darüber wundern, wie man ohne diese Pharma-Produkte überhaupt überleben kann. So unterschiedlich kann das Verständnis von guter Ernährung sein.
Der menschliche Körper weiß nicht nur, wann welche Nährstoffe benötigt werden, er rät auch rechtzeitig zur körperlichen Ertüchtigung. Doch oft hören wir ihm gar nicht zu, es gibt ja in unserem Alltag so viel anderes zu tun. Neben Sport und einer bewussten Ernährung, sollte auch die Seele des Menschen gepflegt werden. Regelmäßige Sozialkontakte und gute Freunde sind in einer zunehmend virtuellen Welt keine Selbstverständlichkeit mehr. Aber doch sind sie äußerst wichtig für das Wohlbefinden des Menschen.