Sodbrennen kennen fast 30 Prozent der Deutschen. Zumindest haben Sie schon einmal diese brennenden Schmerzen zwischen Oberbauch und Brustkorb zu spüren bekommen. Hat man diese Beschwerden nur ab und zu, ist dies kein Grund zur Sorge. Und wer dieses Brennen nicht ertragen kann, findet entweder diverse Hausmittel oder Angebote aus der Apotheke, die Abhilfe schaffen.
© sigrid rossmann / PIXELIOEin entscheidendes Merkmal für das Sodbrennen ist das „Saure Aufstoßen“, dem der typisch brennende Schmerz hinter dem Brustbein folgt. Der Entstehungsort für das Sodbrennen ist jedoch der Magen und die Ursache liegt im Magensaft. Dieser beinhaltet eine 0,5-prozentige Salzsäure, die sogenannte Magensäure. Gebildet wird sie in den Belegzellen, die sich im Magen befinden. Auch wenn vielen möglicherweise die Salzsäure aus dem Chemieunterricht noch als gefährlich in Erinnerung ist und es sich gruselig anhören mag, dass unser Körper so etwas herstellt, für die Verdauung ist diese Säure unverzichtbar. Sie tötet Bakterien, die bei der täglichen Nahrungsaufnahme mit dem Essen in den Magen gelangen. Doch keine Angst, damit die Säure nicht den Magen angreifen kann, verfügt die Magenschleimhaut über eine Schleimschicht, die unempfindlich gegenüber der Säure reagiert.
Das oben erwähnte „saure Aufstoßen“ wird in der Fachwelt als „Reflux“ bezeichnet. Wenn der saure Mageninhalt nach oben steigt, kommt es zu Reizungen in der Speiseröhre, die dann als Sodbrennen wahrgenommen werden. Es kann sein, dass zu viel Magensäure produziert wird. Gleichermaßen kann jedoch auch die Schleimschicht des Magens beschädigt sein, was oft durch Medikamente oder Stress verursacht wird. Die Folge sind Magenschmerzen. Die Ursachen für Sodbrennen sind sehr unterschiedlich. Häufig ist eine Schwäche des Schließmuskels am Mageneingang verantwortlich. Dadurch kann immer wieder Mageninhalt in die Speiseröhre zurückfließen. Oft sind die Gründe viel einfacher. Zu hastiges Essen oder Stress wären beispielsweise oft vermeidbar. Manchmal sind Arzneimittel der Grund oder bestimmte Lebensmittel werden nicht vertragen. Generell kann die Umstellung auf leichte Kost hilfreich sein, wenn Sodbrennen auftritt. Erwiesenermaßen sind fettreiche sowie frittierte Lebensmittel aber auch sehr zuckerhaltige Speisen förderlich für die Entstehung von Sodbrennen.
Tritt Sodbrennen nur ab und zu auf, ist es nicht gefährlich. Wird die Schleimhaut der Speiseröhre allerdings häufiger gereizt, kann das weitere Folgen nach sich ziehen. Abhilfe suchen viele Menschen in rezeptfreien Mitteln, den Antazida. Diese haben die Eigenschaft das Zuviel an Magensäure zu binden. Bestehen die Beschwerden dauerhaft oder immer wieder, sollte man dennoch einen Arzt hinzuziehen. Weitere Informationen zu diesem Thema bieten auch Seiten, wie sodbrennen-was-tun.com.
Leidet man mehr als zweimal in der Woche unter Sodbrennen, spricht man von der sogenannten Refluxkrankheit. Nimmt man das zu sehr auf die leichte Schulter, riskiert man eine chronische Entzündung. Die Schäden liegen zwar oft nur an der Oberfläche, dennoch kann in seltenen Fällen auch eine Tumorerkrankung entstehen. Daher sollte ein Arztbesuch bei häufigem Sodbrennen in Erwägung gezogen werden.
Jede Familie kennt ihre Hausmittel gegen Sodbrennen, sei es ein Löffel Senf oder die Scheibe Brot, die Abhilfe schaffen soll. Weniger bekannt ist vielleicht, dass auch das Kauen von Mandeln bzw. Nüssen die Schmerzen bekämpfen soll, wenn man dies entsprechend langsam tut. Ob Milch tatsächlich gegen Sodbrennen hilft, darüber ist man geteilter Meinung. Wissenschaftliche Studien konnten dies nicht belegen, wobei jedoch bei einigen Probanden ein Placeboeffekt eintrat.
Besonders unangenehm ist es, wenn das Sodbrennen den Nachtschlaf stört. Wieso gerade nachts der brennende Schmerz auftritt, lässt sich eigentlich leicht nachvollziehen. Grund ist die Schlafposition - die waagerechte Lage - sie begünstigt den Rückfluss des Mageninhaltes in die Speiseröhre. Besonders dann, wenn eine Schwächung des Schließmuskels vorliegt, ist die Gefahr für nächtliches Sodbrennen erhöht.