Lärm ist eines der größten Probleme unserer Zeit. Ob Straßenlärm, berufsbedingter Lärm, ein zu hoher Lärmpegel auf Konzerten oder in Diskotheken - langfristig kann dadurch das Gehör ernsthaft Schaden nehmen. Nicht jede Art von Schallwellen wird von uns als Lärm empfunden. Erst wenn diese eine störende Wirkung auf uns haben, spricht man von Lärm. Bei Musik ist das weniger der Fall, was nicht bedeutet, dass ein zu lautes Konzert nicht schädlich auf das menschliche Gehör wirken kann. Unter Umständen entsteht dadurch eine Lärmschwerhörigkeit. Ist man zu starkem Lärm ausgesetzt, werden die Haarzellen zerstört. Diese nehmen bestimmte Frequenzen wahr. Sind die Haarzellen vernichtet, die einen bestimmten Frequenzbereich wahrnehmen, bringt auch ein Hörgerät keine Abhilfe mehr.
Hans / pixabay.com (pixabay license) Die Haarzellen sitzen im Cortischen Organ. Schallwellen bewirken eine Bewegung der Haarzellen. Sie werden quasi durch den entstehenden Druck „verbogen“, möchten sich jedoch wieder aufrichten. Dafür ist Energie notwendig. Für die Energieversorgung ist der Blutkreislauf zuständig. Besteht die Einwirkung einer hohen Schallintensität über eine länger Zeit, kann nicht mehr ausreichend Energie zur Verfügung gestellt werden. Die Haarzellen ermüden quasi, was von uns so nicht wahrgenommen wird. Im Gegenteil, der Mensch meint, sich an den Lärmeinfluss gewöhnt zu haben - ein Trugschluss. Können sich die Haarzellen nach dieser Ermüdungsphase nicht erholen, werden sie zerstört. In der Regel betrifft das zunächst die Haarzellen, die die leisen Töne wahrnehmen. Das heißt, zunächst ist das Feingehör betroffen. Weitere Lärmüberlastungen führen zur fortschreitenden Zerstörung der Haarzellen und damit zu einer zunehmenden Schwerhörigkeit. Einmal zerstörte Haarzellen können sich nicht regenerieren. Hörgeräte helfen daher meistens nicht. Es gibt keine Heilungschance. Denn selbst ein Hörgerät kann zerstörte Haarzellen nicht wiederbeleben. Viele Konzertbesucher tragen daher einen Lärmschutz. Doch nicht nur dort ist mit einer erhöhten Lärmbelastung zu rechnen. Im Alltag muss man oftmals einen erhöhten Lärmpegel ertragen, scheinbar ohne, dass es Abhilfe gibt. Das kann weitere Beschwerden auslösen. Denn auch Nervosität, Kopfschmerzen oder Schlafstörungen können durch Lärmbelastung hervorgerufen werden.